Die interaktive Ausstellung „Rosenstraße 76“ wurde am Donnerstag, den 9. Oktober, mit dem Braunschweiger Präventionspreis 2025 ausgezeichnet. Die Dauerausstellung im Bruchtorwall 6 hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf das sensible Thema häusliche Gewalt und Gewalt in der häuslichen Pflege aufmerksam zu machen und zu enttabuisieren.
Gewalt sichtbar machen – Lösungen aufzeigen
„Rosenstraße 76“ lädt Besucher:innen dazu ein, eine scheinbar normale Wohnung zu erkunden. Hinter der fiktiven Adresse verbergen sich aber Spuren von Gewalt, die sich erst beim genauen Hinsehen offenbaren: Wer hier etwa Videos im Fernseher schaut, Schränke und Schubladen öffnet, den Anrufbeantworter abhört oder Chatverläufe und Tagebucheinträge liest, entdeckt die vielschichtigen Facetten gewaltvoller Erfahrungen. Sogar Gedanken und Gefühle einer betroffenen Familie werden hier hörbar und spürbar.
Die Ausstellung zeigt nicht nur die oft verborgenen Seiten von Gewalt in privaten Beziehungen, sondern bietet auch Lösungswege für scheinbar ausweglose Situationen und möchte so dazu beitragen, Tabus aufzulösen.
Eine besondere Auszeichnung
Mit dem Braunschweiger Präventionspreis, der seit 2011 regelmäßig vergeben wird und mit 2.000 Euro dotiert ist, werden engagierte Projekte ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Präventionsarbeit in Braunschweig eingesetzt haben. Wichtige Kriterien sind unter anderem ein nachhaltiges Konzept, die enge Vernetzung mit starken Partnern, effiziente Mittelverwendung, Originalität der Idee sowie die Bereitschaft zur ständigen Evaluation und Weiterentwicklung des Ansatzes.
Große Resonanz und Dank an das Team
Seit der Eröffnung im April 2024 haben bereits knapp 3.000 Menschen die Ausstellung besucht – darunter zahlreiche Schulklassen, Lehrkräfte, Fachkräfte und Privatpersonen. „Wir freuen uns natürlich sehr über diese öffentliche Wertschätzung“, sagt Stefanie Kuper, eine der Koordinatorinnen der Ausstellung bei der Preisverleihung. Das positive Feedback aus den unterschiedlichen Besuchergruppen zeigt, wie wichtig der Ansatz ist, Gewalt durch Interaktivität und persönliche Einblicke zu enttabuisieren.
Ein herzlicher Dank gilt dem engagierten Netzwerk, der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB) sowie dem Team an Ehrenamtlichen, die mit großem Einsatz die vielen Anfragen und Führungen ermöglichen.
Sie haben Interesse an der Ausstellung? Hier erhalten Sie weitere Informationen: Rosenstraße 76
Bildunterschrift: Die Geehrten in der Mitte mit Blumen und Urkunde - Koordinatorinnen Antonia Marienfeld (von links), Stefanie Kuper und DWB-Geschäftsführer Michael Bahn. Foto(c): Stadt Braunschweig / Daniela Nielsen
