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Gemeinschaft erleben – anregend und sinnvoll

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Neue Impulse bei der Tagung „Eigene Rechte für die Natur“

Wenn Natur Rechte bekommt – was ändert sich? Vom 2. bis 4. Oktober kamen im Zentrum für Erwachsenenbildung Hannover Fachleute und engagierte Bürger:innen zur Tagung „Eigene Rechte für die Natur“ zusammen. Der Anlass war hochaktuell: Viele fragen sich, ob Natur – etwa Flüsse, Wälder oder Seen – eigene, einklagbare Rechte erhalten sollte. Was heißt das konkret?

Wird die Natur als Rechtsträgerin anerkannt, dann ist sie nicht mehr bloß Kulisse oder Rohstofflieferant. Vielmehr könnten beispielsweise Flüsse oder Landschaften durch Vertreter:innen vor Gericht für ihren Schutz eintreten. Geht es um Verschmutzung, Kahlschlag oder andere Eingriffe, bekäme die Natur selbst eine Stimme im Rechtssystem – wie das in einzelnen Ländern und Regionen weltweit bereits Realität ist.

Verantwortung und Wandel: Ein Blick aus ethischer und theologischer Sicht
Hans-Peter Daub, Vorstand der Dachstiftung Diakonie, eröffnete die Tagung mit einer ethisch-theologischen Perspektive. Er erinnerte daran, dass es schon in jüdisch-christlichen Traditionen unterschiedliche Vorstellungen vom Verhältnis Mensch und Natur gibt – etwa in den biblischen Schöpfungsgeschichten. Mal steht der Auftrag zur Bewahrung im Vordergrund, mal die Nutzung der Welt durch den Menschen. Heute gewinnt das Thema Verantwortung ganz neue Dringlichkeit.

Gerade deshalb ist es für die Dachstiftung Diakonie aktuell wichtig, die eigenen Prozesse und Projekte auf Nachhaltigkeit zu überprüfen und sich auch in Netzwerken für den Schutz der Umwelt zu engagieren. Gefördert wurde die Tagung daher auch aus Mitteln des Nachhaltigkeitsfonds der Dachstiftung Diakonie.

Veränderung beginnt im Alltag – und vor der Haustür
Die Workshops und Gesprächsrunden machten klar: Ideen wie „Rechte der Natur“ dürfen keine reine Theorie bleiben. Es braucht praktische Schritte. Wo Menschen einen persönlichen Bezug zur Natur entwickeln, wächst Bereitschaft zur Verantwortung. Das kann im Kleinen – bei Müllvermeidung oder Artenschutz – beginnen, aber auch in größeren Projekten sichtbar werden. Bildung, gemeinschaftliches Engagement und lokale Initiativen spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Viele betonten, neben Regeln und klaren Zuständigkeiten brauche es vor allem Empathie. Rechte der Natur sind nicht nur juristische Werkzeuge – sie können Denkanstoß sein, unser Verhältnis zur Umwelt bewusster zu gestalten.

Schwierige Bedingungen, aber viel Engagement vor Ort
In Diskussionen wurde auch deutlich: Viele große Verbände oder Gewerkschaften haben im Alltag mit anderen Prioritäten zu kämpfen. Der Schutz der Natur steht oft nicht ganz oben auf der Agenda. Dennoch gibt es mutige Initiativen. So setzt sich zum Beispiel in Berlin die Bewegung für „Rechte der Spree“ dafür ein, dass der Fluss Spree als eigenständiges Rechtssubjekt anerkannt wird. In Hannover engagiert sich die Initiative „Die Leinemasch bleibt“ für den Erhalt wertvoller Naturflächen und zeigt, wie wichtiger Umweltschutz direkt vor Ort wächst.

Gemeinsam weiterdenken – für eine lebenswerte Zukunft
Rechte für die Natur sind eine herausfordernde Idee – aber sie bieten neue Wege, Verantwortung zu übernehmen. Sie regen dazu an, nicht nur politische Lösungen zu fordern, sondern selbst aktiv zu werden – sei es im Beruf oder im Alltag, zuhause oder gemeinsam mit anderen. Dieser frische Blick auf die Natur fördert nachhaltigen Wandel – und eröffnet Chancen für alle Generationen.

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